Arkenschel! Ein Bivalve mit ungewöhnlicher Lebensweise und überraschender Anpassungsfähigkeit

 Arkenschel!  Ein Bivalve mit ungewöhnlicher Lebensweise und überraschender Anpassungsfähigkeit

Der Arkenschel (Arctica islandica) ist ein faszinierendes Mitglied der Bivalven, das sich durch seine beeindruckende Langlebigkeit auszeichnet und oft über 500 Jahre alt wird. Er bewohnt kalte Gewässer des Nordatlantiks und der arktischen Region, wo er auf dem Meeresboden in Tiefen von bis zu 200 Metern lebt.

Anatomie und Lebensweise

Der Arkenschel gehört zur Familie der Isognomidae und zeichnet sich durch sein robustes, ovalförmiges Gehäuse aus, das je nach Alter und Habitat zwischen 3 und 15 Zentimetern groß werden kann. Das Gehäuse ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt und weist charakteristische radiale Rippen auf.

Wie alle Bivalven besitzt der Arkenschel zwei Schalen, die durch einen elastischen Bandmuskel verbunden sind. Dieser Muskel ermöglicht dem Tier, seine Schalen zu öffnen und zu schließen, um Nahrung aufzunehmen oder sich vor Fressfeinden zu schützen. Im Inneren des Gehäuses befindet sich der Weichkörper, der aus den Organen für Atmung, Verdauung, Fortpflanzung und Sinneswahrnehmung besteht.

Der Arkenschel ist ein Filterfüsser und ernährt sich von winzigen Organismen wie Algen, Plankton und Detritus, die er aus dem Wasser filtriert. Er saugt Wasser durch eine spezielle Öffnung in seiner Schale (Siphon) ein und filtert die Nahrungspartikel heraus. Die ungenutzten Wasserteilchen werden dann wieder ausgestoßen.

Lebensraum und Verbreitung

Der Arkenschel bevorzugt kalte, sauerstoffreiche Gewässer mit sandigem oder felsigem Untergrund. Er lebt in einer Tiefe von 10 bis 200 Metern und kann sowohl in küstennahen Gewässern als auch auf dem offenen Ozean gefunden werden. Die Hauptverbreitung des Arkenschels erstreckt sich über den Nordatlantik, die Arktis und das nordöstliche Pazifikgebiet.

Langlebigkeit und Wachstum

Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften des Arkenschels ist seine außergewöhnliche Langlebigkeit. Diese Art kann über 500 Jahre alt werden und gilt als eines der langlebigsten Tiere auf der Erde. Die langsame Wachstumsrate und die niedrige Stoffwechselrate des Arkenschels tragen zu seiner langen Lebensdauer bei.

Die Größe des Arkenschels nimmt im Laufe der Zeit langsam zu. In den ersten Lebensjahren wächst er relativ schnell, aber ab einem Alter von etwa 50 Jahren verlangsamt sich das Wachstum deutlich.

Fortpflanzung und Entwicklung

Der Arkenschel ist getrenntgeschlechtlich. Weibchen produzieren Eier, die vom Männchen befruchtet werden. Die Befruchtung findet im Wasser statt.

Die Larven des Arkenschels (Veliger-Larven) schwimmen frei im Plankton und ernähren sich von Algen. Nach einigen Wochen setzen sie sich auf dem Meeresboden ab und beginnen mit der Bildung ihres Gehäuses.

Anpassungsfähigkeit und ökologische Bedeutung

Der Arkenschel hat sich an die extremen Umweltbedingungen in den kalten Gewässern des Nordatlantiks angepasst. Er kann jahrelang ohne Nahrung überleben, indem er seine Stoffwechselrate stark reduziert.

Darüber hinaus spielt der Arkenschel eine wichtige Rolle im Ökosystem seiner Umgebung. Er filtert große Mengen an Wasser und trägt so zur Wasserqualität bei. Seine Schalen dienen als Habitat für andere marine Organismen.

Eigenschaft Beschreibung
Lebensdauer Bis über 500 Jahre
Größe 3 - 15 cm
Nahrung Filterfüsser (Algen, Plankton, Detritus)
Fortpflanzung Getrenntgeschlechtlich
Verbreitung Nordatlantik, Arktis, nordöstliches Pazifikgebiet

Der Arkenschel ist ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit des Lebens und demonstriert die Vielfalt der Bivalvenwelt.